Was wärst Du geworden, wenn Du nicht Physiker geworden wärst?
Musiker (wahrscheinlich aber utopisch)
Was begeistert Dich in Deiner Arbeit bei Belle II?
Das Gefühl, an den Rändern des Wissens zu kratzen. Die nächste große Entdeckung könnte hinter jeder Ecke warten und Belle II bietet den optimalen Raum dafür, aktiv an brandneuer Forschung teilzuhaben. Ein gutes Beispiel dafür ist die dunkle Materie: Sehr vieles deutet auf die Teilchen-Natur der dunklen Materie hin und sie könnte an Beschleunigern wie Belle II endlich entdeckt werden!
Wie wurde Dein Interesse für Teilchenphysik / Belle II geweckt?
In der Teilchenphysik geht es um die fundamentalsten Interaktionen im Universum, sie beschreibt gewissermassen alles. Andere Felder der Physik und auch der Wissenschaft allgemein beruhen auf diesen Interaktionen. Um die Welt zu verstehen, ist es also sehr wichtig, diese Grundbausteine perfekt zu kennen.
Woran arbeitest Du gerade und was hat Dich daran fasziniert?
Im Rahmen meiner Masterarbeit arbeite ich an einem Triggersystem, das es Belle II ermöglichen soll, ein breites Spektrum an Modellen für dunkle Materie entweder zu bestätigen oder auszuschließen. Beides wäre ein Fortschritt!
Warst Du auch in Japan bei Belle II? Wenn ja, was hat am meisten Eindruck hinterlassen?
Noch nicht! Die nächste B2GM-Konferenz im Februar findet allerdings in Japan statt und ich freue mich sehr, diesmal teilnehmen zu dürfen.
Was machst Du am liebsten, wenn Du gerade nicht mit Belle II beschäftigt bist?
Ich verbringe sehr gerne und sehr viel Zeit am Klavier und spiele in der ersten Herrenmannschaft beim TSV Milbertshofen Handball.
Was, glaubst Du, wird die nächste (teilchen-)physikalische Entdeckung?
Angesichts meiner jetzigen Beschäftigung muss ich ja fast schon sagen, dass die Entdeckung der dunklen Materie die nächste in der Physik sein wird. Die Hinweise für ihre Existenz sind überwältigend und es wird mit Hochdruck und auf verschiedensten Wegen nach ihr gesucht. Die Geschichte der Wissenschaft hat gezeigt, dass die meisten großen Entdeckungen immer dann passieren, wenn es offensichtliche Lücken in einer Theorie gibt. Solche Lücken haben wir zurzeit in der Kosmologie - die Materie, die wir im Universum sehen können, ist viel weniger als die Materie, die wir messen können. Hoffentlich finden wir in den nächsten 10 Jahren die Antwort auf dieses Rätsel.
Wo kommst Du her?
Ich bin im Norden Italiens in Trient geboren und habe die ersten Jahre meines Lebens auch dort verbracht, bevor ich in München die Schule besucht habe. Dementsprechend bin ich binational aufgewachsen und freue mich jedes Mal, wenn ich über Belle II mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Italien und natürlich auch aus anderen Ländern zu tun habe oder gar für eine Konferenz ins Ausland reise. Belle II ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche internationale Kollaboration.